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Der Sinn des Lebens ist Leben!

"Ich bin nicht auf alles stolz, was ich bisher tat. Meine Weste hat Flecken, die man nun mal hat. In der Konsequenz macht vieles keinen Sinn. Doch mich zu dem, der ich heute bin. Nichts wird mehr ungeschehen, vieles tut mir leid. Wenn ich dir weh tat, bitte verzeih. Muss das nicht nochmal haben. Ich werd's nicht begehren. Doch wie es war, so soll es sein, denn ich lebe und lern. 
Alles, alles, alles, alles was ich tat, tät ich nochmal. Alles, alles, alles, alles was ich sagte, sag ich nochmal.

Wir leben, und lügen, wir sterben, betrügen, wir lieben und lernen, es geht was so feststand." Broilers

Was bedeutet eigentlich leben? Was heißt es man selbst zu sein? Was genau heißt es, wenn man es sich erlauben kann man selbst zu sein?


Sein Stiefel durch ziehen ohne Rücksicht auf Verluste… Doch wer macht das schon? Sind wir deshalb alle so verbittert und verbohrt? Volkskrankheit Depression… Weil man sich stets und ständig anpasst. Ist man dann doch einer, der wenigen Hardliner, die einfach nur ihr Leben leben, wird man ganz schnell als egoistisch bezeichnet. Egoismus, nur weil man sich selbst mal ganz oben auf die Liste setzt? Egoismus, weil man eben nicht mit dem Strom schwimmen will, weil man nicht untergehen möchte. Weil man einfach sein möchte, wie man will und weil man einfach nur glücklich sein möchte. Glücklich für sich und sein Leben. Weil man eben mal nicht so ist, wie andere einen gern hätten.

 

Manchmal passiert es aber, dass man sich anpasst, verändert… manchmal passiert das, glaube ich, auch sehr unbewusst… weil man denkt, den richtigen Weg zu gehen. Man hat das Gefühl, für den Moment glücklich zu sein und dann passiert etwas mit einem selbst, ohne dass man es beeinflusst. Man macht das dann auch gern, weil man den anderen gern hat. Unbewusst…aus einem Gefühl heraus, für diesen Moment richtig zu liegen. Da kann keiner was dafür… Menschen sind so, schätze ich. Ich handle nicht immer unbedingt so, weil es jemand von mir verlangt… manchmal passieren Dinge einfach…

 

Und dann wachst du eines Tages auf, stehst vor dem Spiegel und fragst dich, wer genau dir da gegenüber steht. Du siehst jemanden, der alles ist, was du nicht sein willst. Du fragst dich, wie es dazu gekommen ist und du erschrickst, weil dir dein Gegenüber völlig fremd ist.
Dann kommen dazu vielleicht noch ein paar Aussagen von alten Freunden, die mal am Rande erwähnen, dass du dich verändert hast. Mit jedem Tag, den du diese Person öfter am Spiegel antriffst wird es dir bewusster…

Manchmal ist das vielleicht wie ein Albtraum, man wird wach, schweißgebadet, erschrocken… Kennt ihr das, wenn ihr im Traum davon laufen wollt, aber nicht könnt, oder um Hilfe schreien, aber die Stimme versagt? Kurzer Schock, aber dann dreht man sich um und schläft weiter, war ja nur ein Traum… halb so wild… man macht weiter wie bisher, aus bequemer Gewohnheit. Aber dann gibt es die Albträume, die dich so aus dem Konzept reißen, dass du  dich eben nicht einfach rumdrehen kannst um weiter zu schlafen. Die, nach denen du die ganze Nacht nicht mehr in den Schlaf findest, von einer Seite auf die andere sielst… und dann vermutlich aufstehst und wie Falschgeld durch die dunkle Wohnung läufst, vielleicht stundenlang aus dem Fenster in die Nacht schaust, deine Augen folgen dem Wasser in dem kleinen Fluss vor dem Haus und du fragst dich Tausend Dinge fragst.

 

Jeder sagt dir, was du tun sollst, wie du am besten handeln sollst. Und all diese Ansprüche und Idealvorstellungen an deine Person, die so aus dem gesellschaftlichen Kotzhandbuch entnommen sind…Das muss jetzt so sein, weil es schon immer so war. Sei doch nicht so, reiß dich mal zusammen…. „Pass dich an“… pass dich dieser Gesellschaft an… nicht damit du glücklich wirst… nein… Aber man erwartet es eben so.

Aber kann man so glücklich werden? Ist das der Sinn des Lebens? Angepasst durch eine merkwürdige Gesellschaft voller seltsamer Menschen zu gehen. Und wieder merke ich, dass ich mit Menschen nicht klar komme und vermutlich sie auch nicht mit mir. Das macht mir aber nichts mehr… ich versuche nur für mich glücklich zu sein, auch wenn ich dadurch wohl hin und wieder liebe Menschen enttäusche, weil ich nicht in ihre Vorstellung passe.

 

Aber was ist wohl besser? So zu sein, wie andere einen gern hätten, um sie glücklich zu machen oder man selbst zu sein, und selbst glücklich zu sein? Richtig und falsch kann man das wohl nicht beantworten, aber das ist auch egal. Wichtig ist nicht perfekt zu sein, wichtig ist es perfekt füreinander zu sein- goodwill hunting… oder einfach nur perfekt für einen selbst zu sein. Wir sind perfekt unperfekt und das ist auch gut und in Ordnung so. Witzig, dass es das Wort unperfekt rot anstreicht, weil es „falsch“ ist… Wir haben nur ein Leben, nur ein kurzes Dasein in dieser verkorksten Welt. Und wir sollten nicht leben, um es anderen immer recht zu machen. Wir sollten sein, wie wir sein wollen. Ich sollte sein, wie ich sein möchte. Und manchmal muss man Wege gehen, die nicht jeder versteht.

 

Niemand hat gesagt, dass das Leben so schwer ist… es hat aber auch niemand gesagt, dass es leicht werden würde.

 

Chaos in meinem Kopf, welches mein Schreiben wohl etwas wirr gestaltet… aber ich schreibe nichts, damit es jemandem gefällt, ich schreibe, weil ich es so fühle. Und mit dem Schreiben ist es wie mit dem Malen, es hilft mir ungemein mein Chaos zu sortieren. Genauso male ich eben auch keine Bilder, damit sie jemandem gefallen, ich male sie, weil ich sie so fühle. Jedes meiner Bilder kommt aus meinem Herzen, aus meiner dunkelbunten Rabenseele. Wenn es jemandem gefällt, freut es mich trotzdem sehr.

 

 

Ahoi, Vierauge 

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Kommentare: 1
  • #1

    HR (Mittwoch, 06 April 2016 14:13)

    Hey Lisl,
    Du erfasst den Kern der Sache schon, vergisst nur dabei, dass es als individuelle Person in dieser Gesellschaft einfach schwer sein muss. Gerade Deine Individualität ist es, die Dich auszeichnet und die Dich und Deine Kunst zu dem macht was sie ist.
    Es ist sehr wichtig das Du schön so bleibst wie Du bist. Ich denke das Du ordentliche Freunde hast, die Dir in schwierigen Fahrwassern den Kompass halten. Um Dich zu verbiegen bist Du einfach nicht gemacht. Von daher mach mal schön so weiter und lass Dich nicht beirren. Aus Fehlern lernt man und schwierige Situationen offenbaren die wirklich wichtigen Menschen und Sachen.